Geklebter Retainer

Die dünnen Metallbögen vom Kieferorthopäden beeinträchtigen weder die Aussprache noch die Ästhetik.

Beim geklebten Retainer handelt es sich um individuell angepasste, dünne Metallbögen, welche auf die inneren Flächen (zungenwärts gerichteten Flächen) von 2 bis zu 6 Zähnen geklebt werden. Dadurch können sich die durch den Retainer verbundenen Zähne nicht mehr in ihren Positionen verändern. Der Retainer muss mindestens für den gesamten Zeitraum einer akuten Rezidivgefahr (2-7 Jahre) an den betroffenen Zähnen fixiert bleiben.

Nachdem ein Retainer weder die Ästhetik beeinträchtigt noch die Aussprache behindert, kann er auch sicherheitshalber ein Leben lang getragen werden. Die Retainer müssen jedoch regelmäßig halbjährlich fachmännisch kontrolliert und gegebenenfalls von Zahnstein befreit werden. Ersatzweise zur Zahnsteinentfernung ist auch eine umfassende Professionelle Zahnreinigung gleich aller Zähne anzuraten.

Beim Durchbruch der Weisheitszähne kann es, insbesondere bei etwas Platzmangel, zu Eng- und Drehständen innerhalb der einzelnen Zahnreihen kommen. In solchen Fällen sollten, zumindest bis zum vollständigen Durchbruch der Weisheitszähne, die Frontzahngruppen mit einem geklebten Retainer stabilisiert werden. Sollte wegen extremem Platzmangel eine regelrechte Einordnung der Weisheitszähne in den Zahnbogen nicht möglich sein, müssten die Frontzahnretainer nach Entfernung der Weisheitszähne noch sicherheitshalber mindestens ½ Jahr getragen werden.

Retainer lassen sich im Unterkiefer meist unproblematisch kleben. Im Oberkiefer-Frontzahngebiet kann bei tiefem Biss das Kleben eines Retainers sich als schwierig oder unmöglich erweisen, da ein Kontakt der Unterkieferfrontzähne mit dem Oberkiefer-Frontzahnretainer vermieden werden muss. Die Kosten für geklebte Retainer übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nicht. Ausnahme: Bei ausgeprägtem Unterkieferengstand und Kontaktpunktabweichungen über 3mm übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Retainerkosten.